Schleusentipps
Schleusenregeln
Kein Hausbooturlaub auf Flüssen, Kanälen und Seen ohne eine Schleusenfahrt. Wie verhalte ich mich richtig?
Schleusen haben die Aufgabe, unterschiedliche Wasserspiegel auszugleichen, damit die Skipper stets eine handbreit Wasser unter dem Kiel haben. Historisch betrachtet, sind viele Kanäle vor Jahrhunderten zum Warentransport angelegt worden. Um immer genug Wasser für die Schifffahrt zu haben, wurden Schleusen errichtet. Als Beispiel sei auf den Canal du Midi in Südfrankreich verwiesen. Er verbindet Mittelmeer mit dem Atlantik.
AUF SEEMÄNNISCHES KÖNNEN KOMMTS AN
Hausbootanfänger sollten sich für den ersten Törn eine Region aussuchen, in der es nur wenige Schleusen gibt.
Übrigens: Schleuse ist nicht gleich Schleuse. Es gibt manuell, elektrisch oder automatisch betriebene Schleusen.Obwohl wir uns im 21. Jahrhundert befinden, sind immer noch manuell betriebene Schleusen in betrieb. Oftmals müssen Sie dann selbst Hand anlegen, wenn kein Schleusenwärter vor Ort ist. Dies ist meist auf wenig befahrenen Strecken so. Dann sollten Sie wissen, was Sie tun. Dann sollten Sie das Bootshandling beherrschen und auch sich grundsätzlich mit dem Funktionsprinzip einer solchen Anlage auskennen.
Bei elektrischen Schleusen ist es heutzutage so, dass ein Schleusenwärter mehrere Anlagen zugleich betreuen muss. Daher kann es sein, dass Sie an einer Schleuse länger warten müssen.
Automatische Schleusen müssen ohne Wärter auskommen. Hier müssen Sie Meldegeräte oder ein Meldesystem am Ufer auslösen.
Die Tore einer Schleuse müssen vollkommen geöffnet sein und die Ampel muss auf grün stehen – wenn es eine Lichtzeichenanlage überhaupt gibt, um in die Schleusenanlage einfahren zu dürfen. Drinnen legen Sie platzsparend und so weit wie möglich von den Schleusentoren an und machen fest.
Wenn es abwärts geht, bleiben Sie mit dem Boot dicht an der Schleusenwand. Achten Sie darauf, dass Sie ihre Leinen nicht verknoten. Sonst bestünde die Gefahr, dass sich Ihr Hausboot aufhängt.
Wenn es nach oben gehen soll, klettert ein Crewmitglied von Bord und nimmt am Schleusenrand die Leinen entgehen, legt sie um die Poller und wirft sie zurück auf das Boot. Die Crewmitglieder halten die Leinen so lange straff, bis sie oben angekommen sind.
Mancherorts ist es auch möglich, dass Sie gleich auf eine Reihe von Schleusen treffen. Bei Ankunft an Schleuse Nummer 1 wird Ihr Boot registriert und nachfolgenden Schleusen auf Ihre Ankunft vorbereitet.
Das Schleusen - A&O
Mit diesen kurzen Tipps sollte Ihr Manöver gelingen. Wichtigster Rat: Bleiben Sie ruhig, auch wenn ein dicker Pott hinter Ihnen ist:
- Das Einfahren: Erkundigen Sie sich im Vorfeld über die Öffnungszeiten. Wenn die Schleusentore geschlossen sind, legen Sie an und machen Sie fest. Bereiten Sie Ihr Boot hier schon für den bevorstehenden Schleusengang vor.
- Wenn das Tor komplett geöffnet ist, langsam einfahren, abstoppen.
- Abwärts: Leinen um einen Poller an Land binden, dann zurück zum Boot und festhalten. Ganz wichtig keinen Knoten machen, da Sie sonst das Boot beim Absenken des Wasserspiegels aufhängen. Beim Absinken die Leine dann nachgeben.
- Aufwärts: Crew-Mitglied geht an Land, legt Leinen um gelegt werden. Die Enden werden zurück ins Boot gegeben. Beim Ansteigen des Bootes die Leinen strammer ziehen und das Boot an der Schleusenmauer halten.
- Die Ausfahrt: Ist die Schleuse vollkommen voll oder ist der Absenkvorgang beendet, die Leinen einholen, alle Crew wieder alle an Bord holenund dann langsam wieder rausfahren.
- Ist keine separate Schleuse für Sportboote vorhanden, müssen Sie mit der Großschifffahrt in die Schleusenanlage einfahren. Aber Achtung: Die Berufsschifffahrt hat beim Ein- und Ausfahren Vorrang. Achten Sie auf einen sicheren Abstand zum Schraubenwasser des Berufsschiffes.